Ilka Session17 - Blumen
Dies ist die letzte Sitzung innerhalb einer Reihe von Sitzungen, in denen es
der Klientin gelungen ist, sich selbst von ihrer Brustkrebserkrankung zu heilen.
Das Abschlussbild ist „perfekt“: Die Eltern stehen hinter ihr, das
innere Kind ist fröhlich und gesund, die Blumen blühen, der Schattenanteil,
symbolisiert durch den Teufel ist aufgelöst und die Klientin hat nun nicht
nur ihren inneren Frieden, sondern auch ihre Berufung in der äußeren
Welt gefunden. Sie erkennt: „In meinem Fall war es Glück, krank geworden
zu sein. Meine permanente Suche im Außen hatte mich schon so auf gefressen,
ich hatte wie so ein Hamster im Rad immer weiter gesucht. Jetzt muss ich nicht
mehr suchen. Ich bin in der Gegenwart und kann mir regelrecht das Programm,
das ich will aussuchen.“
Die Klientin nimmt eine Tür, deren Türspalt buntes Licht durchlässt
und betritt einen Raum voller Blüten und Moos, was sie als äußerst
angenehm empfindet. Nur die bunte Lampe an der Decke gefällt ihr nicht,
und sie fragt sie, warum sie da noch hängt. Wieder erscheint der Teufel,
der mit dieser grellbunten Lampe die „natürliche Harmonie“
stören will. Im Verlauf des Dialoges mit ihm stellt sich heraus, dass der
Bruder der Klientin, bzw. das abgespeicherte, innere Bild desselben, damit zusammen
hängt. Doch bevor die Klientin sich diesem Thema widmet, beschäftigt
sie sich zunächst mit einem großen „Glückskäfer“,
der ihr in diesem Bild sehr ins Auge sticht. Dieser Käfer führt sie
zu einem anderen wichtigen Thema: Ihre berufliche Zukunft. Sie reist in der
Zeit 2 Monate vorwärts und geht in ihren Bildern wieder arbeiten, sieht,
wie sie Stück für Stück in ihre Arbeitswelt zurück findet,
und bemerkt eine neue innere Ruhe und Gelassenheit, mit der sie nun alles angehen
kann.
„Glückskäfer, willst du mir sagen, dass es in meinem Fall Glück
war, krank geworden zu sein? Ja, deine permanente Suche im Außen hat dich
so aufgefressen, du hast immer weiter, wie so ein Hamster im Rad, immer wieder
weiter gesucht. Du brauchst jetzt gar nicht mehr suchen, du bist in der Gegenwart
und hast hier praktisch das ganze Programm, dass läuft ab und du bist dabei
und kannst dich bedienen. Du kannst dir regelrecht das Programm aussuchen.“
Die Klientin soll nun überprüfen, ob ihre inneren Eltern auch diesbezüglich
hinter ihr stehen und in jedem Fall für sie da sind, wie es in der erlösten
Form der Fall sein müsste. Ihr Vater freut sich zwar für sie, gibt
ihr jedoch umgehend den Hinweis, dass es Zeit für seine Tochter sei, sich
selbständig zu machen. Es entsteht sofort ein Konflikt: Die Klientin fühlt
sich unter Druck gesetzt.
Im Dialog mit dem Vater versucht die Klientin nun, diesen zu lösen, sie
erinnert ihn daran, dass er hinter ihr stehen sollte, bedingungslos, und wie
sie darauf baut, dass er das tut. Das Bild des inneren Vaters ist sofort bereit
diesen Wünschen zu entsprechen: „Wenn Du stark bist, wenn ich hinter
Dir stehe, dann mach ich das auch!“. In gleicher Weise reagiert das Bild
der Mutter in der Innenwelt der Klientin, sie steht hinter ihr und unterstützt
das, was sie tut.
Im Dialog mit der Mutter wird deutlich, dass diese „bedingungslose Liebe“
unabhängig vom Zwist der Klientin mit ihrem Bruder besteht, der in der
Außenwelt noch immer anhält. Die innere Mutter äußert
sich dahingehend, dass sie hinter der Klientin stehe, aber im Falle des Streites
mit dem Bruder nicht Partei ergreifen möchte. Beides sind ihre Kinder,
es ist nicht möglich, das eine mehr oder weniger zu lieben als das andere.
Die Klientin ist damit ganz einverstanden und wendet sich nun ihrem Bruder zu:
„Bruder ich gehe jetzt den Weg der Klärung. Ich möchte das,
was wir noch miteinander haben, geklärt haben. Bist du damit einverstanden?“
- „Nöööö, ich will mit dir nichts klären.“
(Thema: Erbschaft)
Das Bild des Bruders in der Innenwelt der Klientin spricht davon, dass sie sein
Leben zerstört habe, indem sie ihm den Vater weggenommen hat. Im weiteren
Dialog stellt sich heraus, dass die beiden Kinder zeitlebens um die Anerkennung
des Vaters gekämpft haben (heute kämpfen sie um das Erbe).
Es stellt sich heraus, dass er früher keinem der Kinder Anerkennung geben
wollte, damit sie stark würden, so sein Weltbild, und für das Leben
gewappnet seien. Heute ist er, als inneres Bild der Klientin ganz erlöst
und gibt ihr jede Anerkennung, die sie braucht. Doch bei dem Bruder sieht das
anders aus: Sein Leben will und kann er nicht unterstützen, seine Konflikte
seien nicht gelöst, sagt der Vater.
An dieser Stelle kippt nun auch das Bild des Teufels: Er gibt zu, dass er wegen
dem Bruder gekommen ist, und nicht wegen der Klientin selbst.
Die Klientin versucht, ihrem inneren Bruder zu helfen, sie grenzt sich einerseits
ganz klar von ihm ab, d.h. sie tut nur das, was sie tun kann und nicht mehr,
andererseits hilft sie ihrem Bruder; sie hilft ihm, in die Handlung zu kommen.
Am Ende kippt das Bild: Der Bruder bringt den Teufel um.
Die Klientin entspannt sich, und mit ihr ihre innere Familie: „Wir sind
alle gerade so entspannt, so sitzen wir da. Mein Bruder ist so froh, dass er
das gemacht hat. Er ist so dankbar. Er war schon vom Teufel besessen. Er ist
mir so dankbar, das ich ihn dazu gebracht habe.“ (den Teufel zu töten)
Die Klientin spürt noch Schmerzen in der Brust und im Nacken, sie fragt
erneut nach, warum diese Schmerzen noch da sind und bekommt die Antwort, dass
sich diese jetzt allmählich auflösen und es in Ordnung ist, wenn das
langsam geschieht. Auch damit ist sie einverstanden.
Am Ende bittet der Therapeut die Klientin den Anfangsraum noch zu überprüfen,
um zu sehen, was sich dort verändert hat, und tatsächlich wurde aus
dem unangenehmen bunten Licht der Lampe nun helles, klares, weißes Licht,
das die Klientin nicht mehr stört. Auch das innere Kind wird noch einmal
herbei gerufen, es ist 3 Jahre alt, fröhlich, unbeschwert und hüpft
„in völliger Harmonie mit sich selbst“ über die Blumenwiese.
Therapeut: „Ja, das ist alles so perfekt. Das ist eigentlich genau so,
wie ein idealer Abschluss ist. Mama ist hinter dir, Papa ist hinter dir, dein
Kind ist fröhlich und gesund und die Blumen blühen und der Teufel
und der Schattenanteil sind aufgelöst.“
Klientin: „Ja.“ (Abschlussmusik wird eingespielt)